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AutorenbildSGH

Auswärts in Eisenach


Hallo liebe Fußballwelt,


heute möchten wir euch eine traurige Geschichte erzählen.


Die Geschichte handelt vom Leben der Eintagsfliege Mareike, welche am Freitagmorgen in den glücklichen Händen ihrer Eltern auf Höhe der Weitsprunggrube als 4. Kind von nun bis heute bereits 126 Geschwistern im Wartburgstadion das Licht der Welt erblickte.


Mareike hatte viel vor, wuchs die ersten Lebensminuten wohlbehütet im Elternhaus auf. Dort war es in den letzten Lebensstunden als Teenager zwar schwierig, die Mutter Alkoholikerin und die Vater Prostituierter, aber Mareike hatte noch mehr vor im Leben.

Es sollte ein großes Leben werden an diesem Tag im Wartburgstadion, denn beim Wälzen der Geschichtsbücher wurde Mareike bewusst, dass bereits Einige ihrer Vorfahren richtig gute Lebensgeschichten an diesem Ort schreiben konnten. Sie hatte Glück, andere lebten zum Beispiel in Neukirchen auf dem Sportplatz, wo nicht mal mehr Rasen gemäht wird oder im alten AWE Gebäude, in dessen Umbauplänen bereits Massengräber von Eintagsfliegen zu finden sind.


Aber weiter in ihrem Leben. Während Mareike Abitur schrieb fuhr jemand mit einem Wagen weißer Farbe vorbei. Dieser Wagen ist von vielen Fliegen gefürchtet. Manche ertranken drin, andere wurden beim kurzen Landeanflug auf dem rollenden Untergrund gnadenlos erdrückt. Durch die lähmende Ablenkung der Angst versaute Mareike ihr Abitur und jobbte die ersten Lebensminuten danach in einem Kiosk für zuckerhaltige Getränke in der Nähe des VIP Zeltes des ThSV und fand dadurch viele neue Freunde.

Am Ende dieser Zeit änderte sich für Mareike jedoch alles.


Es war etwa ein Prozess von 30 Minuten in dem sich Mareikes Leben auf den Kopf stellte, denn ihr Zuhause wurde von unzähligen Menschen gestürmt. Es war ein bunter Mix – Jung, alt, hübsch, hässlich. Alle sehr unterschiedlich, aber doch in einer Sache gleich: alle trugen weiße Klamotten und sangen die gleichen Lieder. Ein Mensch mit einem großen roten lauten Ding brüllte die Namen einer, scheinbar für diese Menschen bedeutsamen, Fußballmannschaft durch: Dittrich, Groppel, Kiesewetter, Schenke, Schüßler, Mayer, Naser, Laufer, Aubel, Fitzner, Lorke, Paduraru, Rudolph, Landgraf, Wagner, Simoqi, Gebhardt.


Mareike kam voller Euphorie anschließend zu einer dramatischen Entscheidung, welche sie den Rest Ihres Lebens bereuen sollte – sie stellte sich an. Für ein Bier.


Von dort aus konnte Mareike zwar das komplette Spielfeld sehen und somit auch das Spielgeschehen verfolgen, welches sich in der ersten Halbzeit ausgeglichen, aber eigentlich auch langweilig gestaltete.

Ein Tor für die Mannschaft mit den blauen Trikots, eine Verletzung eines Spielers, welche zu einem Wechsel führte (Wagner für Schenke) und ein beinahe Traumfreistoßtor beobachtete Mareike in einer Zeit, in der die ersten ihrer Freunde bereits heirateten, Eigenheime bauten und die erste Midlife Krise überstanden. Eigentlich hatte Mareike sich das schneller vorgestellt und plante hierfür nur vier Lebensminuten ein, aber sie versuchte es sich schönzureden. Schließlich war es auch für sie eine aufregende Zeit, denn die Leute, die mit ihr in der Schlange standen fingen an zu stinken in der drückenden Abendsonne. Das mag Mareike.


Außerdem musste sie feststellen, dass diese ganzen weißen Menschen eine ganz hervorragende Lautstärke von sich geben.

Die zweite Halbzeit, welche Mareike etwa 3 Meter weiter vorne verlebte, verlief für die Gäste besser. Die Mannschaft überzeugte durch ihre Nehmerqualität und kam zurück in die Partie.


Es war so ein blonder Typ, der (wie die Leute in der Schlange erzählten) spielt wie ein junger Gott seitdem er weiß, dass er zum ersten Mal Vater wird, welcher die komplette Tribüne zum Ausrasten brachte. DOMENIK GROPPEL hallte es durch das weite Rund.

Was danach passierte, ist aufgrund der Dramaturgie schwer in Worte zu fassen, aber wir versuchen es. Zunächst vorab die Info: auf dem Spielfeld passierte nichts mehr und die weißen Typen waren in Anbetracht der Tabellensituation trotzdem zufrieden und sangen.


Die Geschichte um Mareike wird jedoch noch einige Generationen schockieren, denn schnäuz …. Sie…..*schnäuz* …. Sie verstarb schnäuz beim Warten auf Bier schnäuz gg 22 Uhr an Altersschwäche.

Heute 15 Uhr Anstoß im Pappelpark. Bisch kommt.


Nur die SGH 🔵⚪

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